Beginn des neuen Jahres HSK
         Welt  Nach Silvester erst mal ein paar Tage Pause, dann mit Gunda zum Start des
  Weinjahres einen 2002 Altenberg aus Kanzem von von Othegraven; wie mein
  Liebling aus 2003 ein sehr schöner, reintöniger Riesling mit wunderbarer
  Rieslingfrucht.
 
   Der neue Sancerre von Ehret war ein Problem: (hab jetzt vergessen, welcher
  das exakt war .. wird nachgeliefert) relativ verschlossene Nase, im Mund
  dann sehr typische Sauvignonfrucht, am Gaumen jedoch extrem bitter (nun ist
  das Bitterempfinden wohl sehr individuell, denn Gunda meinte, so bitter sei
  er nun doch nicht wie ich täte, na ja); doch nach 2 Tagen im Kühlschrank war
  das dann weg und es entpuppte sich ein schöner Sauvignon. Wegen des
  Bittertons hatte ich plötzlich Lust auf einen Süßen und da kam mir eine
  Flasche Niederhäuser Hermannshöhle 1997 Riesling Spätlese von Dönnhoff
  gerade recht; doch welch eine Enttäuschung: stinkt (Böckser?), der Kork
  riecht sehr metallisch (das wären mal ganz spezielle Mineralien – ein
  bißchen Ironie muss sein, auch soche mit dem Holzhammer!), die Flasche
  schmeckt einfach nicht, der Gestank geht dann zwar leidlich weg, aber ein
  Rest steht nach 10 Tagen noch im Kühlschrank.
 
   Dann war da noch die Spätburgunderprobe bei Michael mit sehr schönen Weinen
  und einem Superkork, aber davon soll ein anderer Freund berichten (bei
  Burgundern fühle ich mich nicht firm und bewerte immer sehr niedrig).
 
   Sehr gut auch der Riesling 2003 Königsschild vom Weingut Tesch aus
  Langenlonsheim, der letzte aus einem Probierpaket mit 2003er Rieslingen, die
  durch die Bank prima geschmacket haben, sehr sauber gemacht, reintönig und
  klar, in 2003 ein echter Erfolg und eine Empfehlung an die Freunde.
 
   Die Probe bei Mövenpick mit Burgundern und Südfranzosen (wer kommt
  eigenlich auf diese Kombination Mr. Brügesch?) war für uns (Ole, Reiner,
  Judith und ich) recht aufschlussreich, wobei ich mich mit Ole auf die
  Südfranzflaschen beschränkt habe.
 
   Zwei Weine fanden wir überragend: einmal den La Torre (100%
  Mouvedre) 2002 (im Roussillion sehr gut) von Gardies, wo
  schon der einfache Milleres prima war. Die Tanninstruktur und -qualität des
  La Torre ist unglaublich, der Wein schmeckt jetzt schon
  ausgezeichnet; wie weit er sich in nächster Zeit verschließen wird, wird
  sich zeigen. Ich habe dann am Wochenende mit Sven sowohl den  1999
  Tautavel als auch den 1999 La Torre von Gardies getrunken, und wir waren von
  beiden sehr angetan. La Torre ist noch lange nicht auf dem Höhepunkt und
  wird sich gewiß noch verbessern (mir schmecken die Weine von Gardies besser
  als die von  Gauby, die ich  meist sehr unzugänglich empfinde-aber
  vielleicht verstehen wir das ja nicht).  Zurück zur Mövenprobe: der
  zweite Star war Un Peu de Toi 2001 von Ch. Valflaunes: tolles
  Mundgefühl, perfekte Balance von Säure, Frucht und Tannin, schönste
  Cassis-Aromen, rinnt geil die Kehle runter und bleibt lang da, einfach super
  (wer erinnert sich noch an den La Favorite 1998? Soll jetzt groß sein-hab
  noch ein paar Flaschen, wer hat Lust?). Gut waren noch folgende Weine:
  
 
   Sortilege 2000 von Daumary, Pic St. Loup (auch sehr gut)
 
   St. Antonin, Magnoux 2001, aus Faugeres
 
   Les Terasses Grillet 2001, Moulinier, St. Chinian (zu teuer)
 
   Dom. Laporte, Sumeria, Roussillion (sehr verschlossen mit viel
  Tannin)
 
  Copy Santa 2001, Pierre Clavel: die Euphorie, mit der in den letzten Wochen
  über diesn Wein geschrieben wurde (bis zu 92 XY-Punkte) konnten wir nicht so
  recht nachvollziehen; da fehlen doch etwas Dichte, Eleganz und Struktur.
  Trotzdem schätze ich die Weine (Copa Santa) – insb. den 98er – von Clavel
  sehr und ich möchte sie nicht missen, aber gegen den Valflaunes bekam er
  keinen Stich.
 
   Dann war da noch der Port du Ciel 2000, La Negly: da waren wir etwas
  enttäuscht, zwar viel Mineralität (Graphit meinte Brüg., aber ich kau doch
  nicht am Bleistift), aber da fehlte doch die Eleganz und der Charme; wann
  kommt der zurück? Da er  4mal soviel kostet wie der Valflaunes, aber
  nur halb so viel Spaß macht, kann sich jeder selbst einen Reim drauf machen
  (übrigens: in dieser Verfassung ist das kein Parkerwein, gemeint ist der
  Stil, der P. oft angedichtet wird; aber Parker versteht mehr vom Wein als
  praktisch alle seine Feinde: viel Feind, viel Ehr).
   Gestern (18.1.05) war dann noch ein kleines Abendessen mit Erika und Peter
  mit heißem Vacherin und einem wunderbaren Arbois 2000 Reserve du Caveau aus
  der Caveau de Bacchus des Lucien Oviet, einem echten Original (den müsst ihr
  mal besuchen, echt urig); dieser sehr odidativ ausgebaute Chardonnay passt
  ungemein gut zum Essen. Die Rotweine waren allesamt mager: der Solabal 2001
  Crianza hatte schwachen Kork, der Les Terrasses 1994 von Palacio ist total
  hinüber (der sieht zwar noch recht kernig aus, hat aber überhaupt keine
  Aromen) und der Erigone 1999 macht auch keinen Spaß. Umsomehr dagegen eine
  kleine Flasche Scheurebe Auslese 1998 Haardter Mandering vom Weingut
  Weegmüller (direkt neben Müller-Catoir, das exakte Pendant hab ich auch im
  Keller, beim nächsten Mal ein direkter Vergleich, so aus dem Gedächtnis war
  der Müller doch noch eine Spur tiefer)
   Die Sekte hab ich vergessen (Gunda liebt sie so sehr), beide sehr
  gut:
 
   Hans Lang ,1997 Riesling extra Brut (der beim Weingut noch erhältliche
  normale Rieslingsekt in der Magnum von 1994 ist eine Sensation, das ist der
  vom Brunch am 12.12 um 12 Uhr!!). Dann
 
   Reinhardt und Beate Knebel Brut ? (gestern getrunken, Flasche heute schon
  im Container, vielleicht ist noch eine unten): hat uns auch sehr gut
  gefallen, wie fast alles von Knebel.